18. November02:57

Mainzer Narrhallakonstitution: Elf Artikel für Freiheit und Narrenherrschaft

Admin User
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Ein Tisch mit Büchern, Kerzen, Gläsern, Text und einem Stein darauf.

Mainzer Narrhallakonstitution: Elf Artikel für Freiheit und Narrenherrschaft

Mainzer Narrhallakonstitution: Eine geliebte Tradition mit Tiefgang

Jährlich wird am 11. November um 11:11 Uhr die Mainzer Narrhallakonstitution feierlich verkündet – ein kostbares Dokument, das mit elf Artikeln die lebendigen Karnevalsfeiern der Stadt prägt. Im Mittelpunkt stehen dabei Einheit, Freiheit und die geteilte Freude am Fest.

Die Verfassung beginnt mit einer Präambel, gefolgt von elf Artikeln. Artikel 5 legt die Hierarchie fest: Alle Teilnehmer stehen unter der Herrschaft des Karnevalsprinzen, der im Namen von „Gott Jokus“ regiert. Der 11. November, der Tag der Verkündung, symbolisiert die Verbundenheit der Narren – denn nur gemeinsam gelingt das Fest.

Artikel 6 ruft alle Mainzer, ob gebürtig oder zugereist, dazu auf, während der Karnevalstage in Kostüme zu schlüpfen und sich der Narrheit hinzugeben. Diese Tradition entstand im 19. Jahrhundert, inspiriert von den Idealen der Französischen Revolution: „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“. Die Narrhallakonstitution betont die Freiheit des Narren – Artikel 7 schützt die Bräuche sogar ausdrücklich vor „Spaßbremsen und Philistern“*.

Mit ihrem Fokus auf Gemeinschaft, Lebensfreude und Meinungsfreiheit bleibt die Narrhallakonstitution bis heute der Kompass für den Mainzer Karneval. Die elf Artikel – eine bewusste Zahl der Übertreibung – spiegeln den Geist der Ausgelassenheit und des regelbrechenden Treibens wider, der den Karneval ausmacht. Das Dokument ist nicht nur ein Festregelwerk, sondern auch ein lebendiges Zeugnis der Stadtgeschichte und ihres Engagements für die Bewahrung einer einzigartigen Tradition.