Wenn Roboter die Menschheit befähigen

Wenn Roboter die Menschheit befähigen
Wenn Roboter die Menschlichkeit stärken
Roboter mit menschlichem Fokus können Pflegekräfte entlasten und die Selbstständigkeit im Alter fördern – vorausgesetzt, die Technik wird sinnvoll eingebunden.
- Juli 2025, 12:30 Uhr MESZ
In einem Mannheimer Pflegeheim wird derzeit ein neuer Pflege-Roboter namens Oscar erprobt. Entwickelt vom deutschen Unternehmen Blue Ocean Robotics, soll die Maschine das Personal und die Bewohner:innen unterstützen, ohne menschliche Interaktion zu ersetzen. Erste Tests deuten darauf hin, dass sie die Arbeitsbelastung verringern und gleichzeitig die Eigenständigkeit älterer Menschen fördern könnte.
Der Roboter basiert auf einer menschenzentrierten KI – seine Funktionen berücksichtigen soziale, organisatorische und individuelle Bedürfnisse. So muss Oscar etwa abschätzen, wie er auf Menschen zugeht und dabei einen respektvollen Abstand wahrt. Entscheidend für das Vertrauen ist auch eine klare Kommunikation: Nutzer:innen müssen nachvollziehen können, warum der Roboter auf eine bestimmte Weise handelt.
Erklärungen für sein Verhalten sollten einfach und anschaulich sein, etwa durch Vergleiche statt technischer Details. Vorbilder und bestehende Beziehungen beeinflussen, wie gut die Bewohner:innen die Technik akzeptieren. Forscher:innen betonen: Ein Roboter allein reicht nicht – er muss in bestehende Pflegestrukturen passen und die Fachkompetenz des Personals respektieren.
Die öffentliche Meinung in Deutschland steht der KI im Gesundheitswesen leicht positiv gegenüber. Eine aktuelle Umfrage ergab einen durchschnittlichen Wert von 1,6 auf einer Skala von -10 bis +10. Zwar keine überwältigende Zustimmung, doch ein Zeichen für vorsichtige Offenheit gegenüber robotergestützter Pflege.
Die Erprobung von Oscar zeigt sowohl Chancen als auch Herausforderungen von Pflege-Robotern. Bei kluger Integration könnten sie Arbeitslast mindern und Selbstständigkeit stärken, ohne menschliche Zuwendung zu ersetzen. Als nächste Schritte stehen die Feinabstimmung der Interaktion zwischen Maschinen, Personal und Bewohner:innen im Praxisalltag an.











