Tobias Kratzer startet mit provokanter Schumann-Inszenierung in Hamburgs Staatsoper

Tobias Kratzer startet mit provokanter Schumann-Inszenierung in Hamburgs Staatsoper
Das entscheidende Geschenk
Tobias Kratzer übernimmt die Intendanz der Staatsoper Hamburg – sein Debüt: eine mutige Neuinterpretation von Robert Schumanns „Das Paradies und die Peri“
- September 2025
Tobias Kratzer hat als neuer Intendant der Staatsoper Hamburg einen kühnen Einstand gewagt. Seine erste Produktion, eine frische Lesart von Robert Schumanns „Das Paradies und die Peri“, feierte Premiere – und stieß auf gespaltenes, letztlich aber begeistertes Echo. Die Inszenierung durchbrach konventionelle Grenzen, indem sie das Publikum direkt in das Bühnengeschehen einband.
Die Uraufführung von Schumanns Oratorium von 1843, dirigiert von Kent Nagano in seiner letzten Spielzeit als Generalmusikdirektor, nahm eine ungewöhnliche Wendung. Kratzers Regie deutete die Kriegsszenen mit zeitgenössischen Figuren um – Straßenmenschen, die von einer weißen Führungsfigur in Konflikt getrieben werden. Der sterbende Jüngling, traditionell eine symbolträchtige Gestalt, wurde als schwarzer Mann dargestellt, der sich gegen Autorität auflehnt.
Kratzers Debüt setzt ein klares Zeichen für die Zukunft der Staatsoper Hamburg. Durch den Bruch der vierten Wand und die Auseinandersetzung mit aktuellen Themen prägt die Inszenierung bereits jetzt seinen Führungsstil. Die kommende Spielzeit wird zeigen, ob dieser Ansatz bei einem breiteren Hamburger Publikum Anklang findet.

Tobias Kratzer startet mit provokanter Schumann-Inszenierung in Hamburgs Staatsoper
Ein Intendant, der Grenzen sprengt: Kratzers erste Regiearbeit in Hamburg stellt Traditionen infrage. Wird sein provokanter Stil die Opernwelt verändern – oder spalten?

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