Siemens Energy feuert engagierte Betriebsrätin – Vorwurf der Einschüchterung

Admin User
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Eine Frau in einem grünen T-Shirt steht auf einer Demonstration und hält ein weißes Schild, während viele andere Menschen hinter ihr stehen.

Siemens Energy feuert engagierte Betriebsrätin – Vorwurf der Einschüchterung

Isabella Paape, langjähriges Betriebsratsmitglied bei Siemens Energy in Erlangen, wurde am 12. November entlassen. Die Entscheidung hat für Aufsehen gesorgt – Kritiker werfen dem Unternehmen vor, damit eine engagierte Fürsprecherin der Arbeitnehmerrechte zum Schweigen bringen zu wollen. Paape arbeitet seit 2002 für das Unternehmen und galt als zentrale Figur bei der Durchsetzung besserer Löhne für die Belegschaft.

Paape wirft der Unternehmensführung vor, sie systematisch in ihrer Rolle als Betriebsrätin behindert zu haben. Ihr wurde demnach untersagt, Mitarbeiter über ihre Rechte zu informieren, Details zu betrieblichen Vereinbarungen weiterzugeben oder eine Informationsveranstaltung zur betrieblichen Altersvorsorge zu organisieren. Ihre Bemühungen hatten zuvor zu einer Lohnerhöhung für die Beschäftigten geführt, was das Verhältnis zu den Führungskräften offenbar belastete.

Eine unternehmensfreundliche Mehrheit im Betriebsrat stimmte ihrer Entlassung zu, die genauen Gründe wurden jedoch nicht öffentlich gemacht. Paape ging mit ihrem Fall an die Öffentlichkeit und erhielt Unterstützung von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Erlangen. Auch die Mitarbeiterseelsorge des Erzbistums Bamberg positionierte sich in ihrer Verteidigung. Mittlerweile wurde eine Online-Petition gestartet, die die Rücknahme von Paapes Entlassung fordert. Kritiker sehen darin einen Fall von Union Busting – eine Taktik, um die Belegschaft einzuschüchtern.

Die Entlassung von Isabella Paape lenkt den Blick auf die Herausforderungen, denen sich Arbeitnehmervertreter gegenübersiehen. Mit Rückendeckung durch Gewerkschaften und kirchliche Gruppen zeigt ihr Fall die anhaltenden Spannungen zwischen Belegschaft und Führungsetage bei Siemens Energy auf. Wie es mit der Petition und möglichen weiteren rechtlichen Schritten weitergeht, bleibt abzuwarten.