Oettinger beendet Tarifstreit mit NGG – doch Braunschweig zahlt den Preis

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Oettinger beendet Tarifstreit mit NGG – doch Braunschweig zahlt den Preis

Oettinger Getränke einigt sich mit NGG-Gewerkschaft auf Tarifvertrag und beendet langwierigen Arbeitskonflikt

Die Oettinger Brauerei-Gruppe hat mit der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) einen Tarifabschluss erzielt und damit einen langanhaltenden Arbeitsstreit beigelegt. Die Einigung kommt zu einer Zeit, in der die deutsche Braubranche mit wachsenden Herausforderungen kämpft: Allein in den vergangenen fünf Jahren mussten 93 Brauereien aufgrund sinkender Absätze und steigender Kosten schließen.

Der neue Tarifvertrag sieht Lohnerhöhungen sowie eine Ausweitung der Arbeitszeiten in Stoßzeiten vor und sichert damit Arbeitsplätze in einer Phase, in der viele kleinere Brauereien ums Überleben ringen.

Verhandelt wurde die Vereinbarung von NGG-Verhandlungsführer Tim Lubecki und der Unternehmensführung von Oettinger. Der Vertrag umfasst eine Gesamtlohnerhöhung von 3,8 Prozent über einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren. Die Gehälter steigen dabei ab dem 1. Juni 2025 um 2 Prozent, gefolgt von weiteren 0,8 Prozent im Januar 2026 und einem abschließenden Plus von 1 Prozent im November 2026.

Zudem darf Oettinger die wöchentliche Arbeitszeit von Juni bis September auf 45 Stunden erhöhen. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die höhere Nachfrage in der Hauptsaison zu bedienen, während gleichzeitig bezahlte Pausen für Schichtarbeiter garantiert werden. Darüber hinaus wurden Regelungen zum Kündigungsschutz und klarere Bestimmungen für Probezeiten festgeschrieben.

Gleichzeitig wird der Oettinger-Produktionsstandort in Braunschweig bis Ende des Jahres geschlossen. Rund 140 Mitarbeiter sind betroffen, wobei Teile der Logistik in der Stadt verbleiben. Die Produktion wird nach Oettingen und Mönchengladbach verlagert, um die Kapazitäten zu bündeln und sich den Marktbedingungen anzupassen.

Hohe Inflation und explodierende Kosten setzen vor allem kleine und mittlere Brauereien stark unter Druck. Viele kämpfen um ihre Existenz – allein in den letzten fünf Jahren mussten in Deutschland 93 Brauereien wegen rückläufiger Umsätze dichtmachen. Der neue Tarifvertrag bietet den Oettinger-Beschäftigten nun etwas Planungssicherheit in einer unsicheren Branchenlage.

Die Vereinbarung gilt bis Ende 2027 und garantiert den Mitarbeitern sowohl Lohnsteigerungen als auch Arbeitsplatzsicherheit. Die Schließung des Standorts Braunschweig spiegelt jedoch die größeren strukturellen Probleme der Branche wider, in der steigende Ausgaben und schwache Nachfrage die Produktion weiter umkrempeln.

Der Abschluss sorgt für höhere Löhne und saisonale Flexibilität – und hilft dem Unternehmen damit, sich anzupassen, ohne die Arbeitsbedingungen der Belegschaft zu verschlechtern.

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