BMW setzt auf Wasserstoffautos – trotz schwindender Nachfrage und klarer E-Auto-Überlegenheit

BMW setzt auf Wasserstoffautos – trotz schwindender Nachfrage und klarer E-Auto-Überlegenheit
BMW treibt die Entwicklung von Wasserstoffautos voran – trotz eines schrumpfenden Marktes. Der deutsche Automobilhersteller hat 273 Millionen Euro an öffentlichen Fördergeldern erhalten, um bis 2028 eine Wasserstoffvariante seines SUV X5 zu entwickeln. Doch während andere Hersteller wie FC Bayern München die Technologie aufgeben, bleiben Fragen zu ihrer Praxistauglichkeit und Effizienz offen.
Die Bundesregierung und der Freistaat Bayern unterstützen BMWs Projekt HyPowerDrive mit 273 Millionen Euro. Offizielle Vertreter argumentieren, dass Wasserstoff-Brennstoffzellen ein wichtiger Bestandteil der deutschen Klimastrategie bleiben sollten, um Vielfalt im Verkehrssektor zu gewährleisten. Zudem solle Deutschland im Bereich zukünftiger Mobilitätslösungen wettbewerbsfähig bleiben – und nicht allein auf batterieelektrische Fahrzeuge setzen.
Doch die Zahlen zeichnen ein anderes Bild: 2025 war in Deutschland nur ein einziges Wasserstoffauto erhältlich – der Toyota Mirai – mit gerade einmal 35 Neuzulassungen. Die rund 100 Wasserstofftankstellen im Land bedienen eine immer kleiner werdende Kundschaft, während die maximale Reichweite des Mirai von 555 Kilometern hinter vielen elektrischen Alternativen zurückbleibt.
Batterieelektrische Fahrzeuge dominieren dagegen den Markt. 2025 wurden über 435.000 davon zugelassen, bei rund 1.800 verfügbaren Modellen und 180.000 Ladestationen bundesweit. Einige Modelle wie der Porsche Taycan können an Hochleistungsladestationen in nur zehn Minuten fast 300 Kilometer Reichweite nachladen – und damit die Betankungsgeschwindigkeit von Wasserstoff erreichen. Große Automobilkonzerne wie Daimler, Honda und Hyundai haben ihre Wasserstoffauto-Programme bereits zurückgefahren oder ganz eingestellt.
Fachleute, darunter die Autoren der Liebreich-Skala, halten Wasserstoff für den Individualverkehr für ungeeignet. Stattdessen empfehlen sie, den Einsatz auf Branchen wie die Düngemittelproduktion zu konzentrieren, wo es kaum Alternativen gibt. Bayern hingegen fördert weiterhin Nischenprojekte wie die induktive Ladung für fahrende Fahrzeuge – trotz deren begrenzter praktischer Relevanz.
BMWs Wasserstoff-X5 soll 2028 auf den Markt kommen, gestützt durch erhebliche öffentliche Mittel. Doch da Elektroautos in fast allen Bereichen – von der Reichweite bis zur Infrastruktur – überlegen sind, bleibt seine Zukunft ungewiss. Das Projekt verdeutlicht die wachsende Kluft zwischen politischen Ambitionen und der Realität des Marktes.

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