BayWa in der Krise: Schuldenabbau, gescheiterter Cefetra-Deal und US-Regularien drücken die Aktie

BayWa in der Krise: Schuldenabbau, gescheiterter Cefetra-Deal und US-Regularien drücken die Aktie

Teaser: Der Münchner Konzern verkauft Solarparks und stockt das Kapital auf, doch der geplante Verkauf der Getreidetochter Cefetra scheiterte. Zudem erzwingen US-Vorschriften eine Rücknahme der Prognose.

5. Dezember 2025, 08:06 Uhr

Nach einem deutlichen Umsatzrückgang und steigenden Schulden steht BayWa vor großen finanziellen Herausforderungen. Das Unternehmen hat seine Prognose für 2025 aufgrund verschärfter US-Regularien zurückgezogen. Gleichzeitig treibt es Sparmaßnahmen voran, darunter den Abbau von 1.300 Arbeitsplätzen.

Der Münchner Konzern verzeichnete in den ersten neun Monaten 2025 einen Umsatzrückgang um 22,2 % auf 9,6 Milliarden Euro. Auslöser war der regulatorische Druck in den USA, wo der One Big Beautiful Bill Act die Aufsicht verschärfte. Die vollen finanziellen Auswirkungen dieser Änderungen werden Anfang 2026 deutlich werden.

BayWa hatte zudem mit gescheiterten Geschäften zu kämpfen. Der geplante Verkauf der Getreidehandels-Tochter Cefetra platzte, nachdem der französische Käufer, die Genossenschaft InVivo, Finanzierungsprobleme bekam. Trotz dieses Rückschlags laufen die Verhandlungen mit InVivo weiter – BayWa strebt an, bis Ende 2025 eine neue Vereinbarung zu treffen.

Um die finanzielle Belastung zu verringern, beschaffte das Unternehmen im November 2025 durch eine Kapitalerhöhung 179 Millionen Euro. Zudem verkaufte es zwei britische Solarparks mit einer kombinierten Leistung von 121 Megawatt an Capital Dynamics. Diese Schritte sind Teil eines umfassenden Plans, die Schulden von 5,4 Milliarden Euro auf 1,3 Milliarden Euro bis 2028 abzubauen.

Regulatorische Probleme verschärften BayWas Schwierigkeiten. Die deutsche Finanzaufsicht BaFin monierte Fehler im Lagebericht 2023 des Unternehmens und erhob offiziellen Widerspruch. Gleichzeitig ermittelt die Staatsanwaltschaft München I gegen ehemalige Führungskräfte wegen nicht näher bezeichneter Vorwürfe.

BayWa steuert weiterhin durch finanzielle und rechtliche Hindernisse, während es seine Geschäftsbereiche umstrukturiert. Der Schuldenabbauplan, die laufenden Cefetra-Verhandlungen und der Verkauf von Vermögenswerten werden die Erholungsbemühungen prägen. Die regulatorischen und rechtlichen Herausforderungen bleiben jedoch ungelöst.