Adidas gewinnt Sammelklage – doch die Aktie bleibt unter Druck

Adidas gewinnt Sammelklage – doch die Aktie bleibt unter Druck

Adidas hat in den USA einen bedeutenden juristischen Erfolg erzielt, nachdem eine Sammelklage gegen das Unternehmen abgewiesen wurde. Das Berufungsgericht urteilte, dass der Sportartikelriese Investoren nicht über Risiken im Zusammenhang mit der inzwischen beendeten Partnerschaft mit Ye – dem Künstler, der früher als Kanye West bekannt war – getäuscht habe. Trotz des positiven Ausgangs blieb der Aktienkurs des Unternehmens weitgehend unverändert.

Im Mittelpunkt der Klage stand der Vorwurf, Adidas habe mögliche finanzielle Risiken der Zusammenarbeit mit Ye nicht ausreichend offengelegt. Das Berufungsgericht wies diese Anschuldigungen zurück und bestätigte, dass das Unternehmen Investoren ausreichend gewarnt habe. Der juristische Sieg konnte die Markterwartungen jedoch kaum stärken.

Derzeit liegt der Adidas-Aktienkurs bei etwa 161,50 Euro und zeigte nach dem Urteil kaum Bewegung. Seit Jahresbeginn hat die Aktie rund 31,6 % an Wert verloren – ein Zeichen für anhaltende Investorensorgen. Analysten der RBC Capital Markets und von Barclays reagierten auf die Nachricht mit einer Herabstufung ihrer Kursziele für Adidas. Sie verwiesen auf unrealistische Erwartungen an ein schnelles Margenwachstum und eine langsamer als erwartet verlaufende Erholung der Profitabilität.

Anleger bleiben vorsichtig und beobachten genau, wie sich Adidas in der Weihnachtsgeschäftszeit und mit ersten Indikatoren für 2026 schlägt. Starke Ergebnisse in diesen Phasen könnten Zweifel an der Fähigkeit des Unternehmens zerstreuen, die Gewinnmargen zu verbessern. Gleichzeitig steht CEO Bjørn Gulden unter Druck, mit soliden operativen Leistungen die Aktie zu stabilisieren und das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen.

Die Abweisung der Klage räumt zwar eine juristische Hürde für Adidas aus dem Weg, doch das Unternehmen kämpft weiterhin mit Skepsis an den Märkten. Bei stagnierendem Aktienkurs und nach unten korrigierten Analystenerwartungen rückt nun die Veröffentlichung der nächsten Finanzzahlen in den Fokus. Sie werden zeigen, ob Adidas greifbare Fortschritte bei der Profitabilität vorweisen und das Investorenvertrauen zurückgewinnen kann.